| Transformationen des BildnerischenZwischen mythologischer Lebenswirklichkeit
 und abstrakter Realität
 "Frei sein ist,
 das Erreichte zerstören 
"1
 Obwohl Eduard Micus nicht an ihr teilgenommen hat, kann 
        die 1972von Harald Szeemann verantwortete documenta 5. Befragung von Realitäten
 - Bildwelten heute als ein wichtiger Angelpunkt für sein Werk
 betrachtet werden, da hier Entwicklungen und Tendenzen kulminierten,
 die sich in den 1950er- und 1960er-Jahren vorbereitet hatten und
 die Micus sehr aufmerksam und durchaus kritisch zur Kenntnis nahm.2
 Dabei sind die Auswirkungen dieser folgenreichsten Ausstellung für
 zeitgenössische Kunst im 20. Jahrhundert noch bis heute zu spüren.
 Nicht nur kam es in der Folge zu einer Neudefinition der Institution
 des Museums, sondern durch die erstmalige Berücksichtigung von
 Kunstformen wie Fluxus und Happening wurde Kunst vor den Augen
 eines internationalen Publikums in den öffentlichen Raum verlegt 
        und
 auf ihren Ereignischarakter hingewiesen, als eine Realität außerhalb
 des Museums. Das traditionelle Museum hatte spätestens ab diesem
 Zeitpunkt seine Bedeutung für die zeitgenössische Kunst verloren.3
 Ein zentraler Bereich der documenta 5 befasste sich mit dem Thema
 der "individuellen Mythologien", das die unterschiedlichen Erscheinungsformen
 in der Beziehung zwischen Künstler, Kunstwerk,
 öffentlichem Raum und Rezipienten offenlegte. Durch eine sich ständig
 neu orientierende Selbstreferenzialität entstand eine Differenz
 und Komplexität zwischen Künstler, Kunstwerk, Gesellschaft und 
        öffentlichem
 Raum, die eine noch nie dagewesene Präsenz und Wirklichkeit
 der Kunst einforderte.
 "Die Motivation jedes Künstlers ist eigentlich der Narzissmus, 
        vielleicht
 auch der Wille zur Macht (Nietzsche). Für mich ist aber 
        die
 Motivation weniger interessant als vielmehr das Thema." So zitiert
 Johannes
 Cladders 1972 in seinem Textbeitrag zur documenta 5
 Marcel Broodthaers.4 In der Abteilung 16 unter dem Thema "Selbstdarstellung
 " im Bereich der "individuellen Mythologien" auf der
 documenta
 5 nahm auch Michael Buthe teil, der Vetter von Micus.
 Der 19 Jahre jüngere Buthe reiste 1970 erstmalig nach Marokko, wo
 er in die Welt des maghrebinischen Orients eintauchte, die ihn bis
 zu seinem Tod 1994 nicht mehr losließ. Seine von Dezember 1971 bis
 Februar 1972 in der Berner Galerie Toni Gerber gezeigte Rauminstallation
 Hommage an die Sonne, die auch im Ringbuch zur documenta
 5 gezeigt wurde, machte deutlich, dass die Ausweitung des
 Kunstwerks in den Raum nur über die Referenz zum Künstler selbst
 möglich geworden war, sei es durch sein Abbild oder seine eigene
 Präsenz im Raum.5 Das Gemeinsame beider Künstler, ihre gegenseitige
 Beeinflussung lässt sich unter dem Aspekt der "individuellen
 Mythologien" am besten fassen, der bei beiden in ganz unterschiedlicher
 Art und Weise zur Ausprägung gekommen war.
 Der 1925 im ostwestfälischen Höxter geborene Micus und der 1944
 in Sonthofen/Allgäu geborene Buthe gehören zu derjenigen Gruppe
 von Künstlern, deren Leben und Werk eng mit Mythologemen in
 Verbindung gebracht werden können, wie es auf der documenta 5
 beispielhaft vorgestellt wurde. Dabei dienen sie einerseits dazu, die
 inhaltliche Aussage und Wirkung des Kunstwerks zu erhöhen und andererseits,
 sich mit Aspekten der eigenen Biografie auf einer Metaebene
 zu verbinden, um so die bildnerische Form einer inhaltlichen
 Referenz anzunähern, die zu einer neuen Realität des Kunstwerks
 führt. Einer der zentralen Mythen, um die es vor allem bei Micus 
        geht,
 ist die im 8. Buch von Ovids Metamorphosen erzählte Geschichte
 von Daidalos und seinem Sohn Ikarus, die ihre Flucht von der Insel
 Kreta behandelt. Daidalos hatte Ariadne den entscheidenden Hinweis
 gegeben, der später Theseus nach seinem Kampf gegen den
 Minotauros zugute kommen sollte. Um das Labyrinth wieder zu verlassen,
 bediente sich dieser eines abgewickelten Garnknäuels - der
 Faden der Ariadne. Zusammen mit seinem Sohn Ikarus wurde Daidalos
 deswegen von Minos in das von ihm selbst errichtete Labyrinth
 eingesperrt. Da Minos die Seefahrt kontrollierte, erfand Daidalos Flügel
 für sich und seinen Sohn. Dazu befestigte er Federn mit Wachs
 an einem Gestänge. Vor dem Start schärfte er Ikarus ein, nicht 
        zu
 hoch und nicht zu tief zu fliegen, da sonst die Feuchte des Meeres
 beziehungsweise die Hitze der Sonne zum Absturz führen würde.
 Zuerst ging alles gut, doch dann wurde Ikaros übermütig und 
        stieg
 so hoch hinauf, dass die Sonne das Wachs seiner Flügel schmolz, die
 Federn sich lösten und er ins Meer stürzte.6
 "1932 wollte ich Flugzeug spielen, lief einen steilen Berg hinab 
        und
 stürzte. Das war der Anfang einer langen, schmerzhaften Geschichte,
 der ich dann Jahre später mein Leben verdankte. Ich war 7 Jahre
 alt und noch mal 7 verbrachte ich - mit 2 Unterbrechungen - im
 Bett liegend, fast immer bis zum Hals in Gips." So beschrieb Micus
 im Jahr 2000 ein Ereignis, das ursprünglich wohl nicht mit seiner
 Krankheit (der Künstler litt vermutlich unter Knochentuberkulose) 
        in
 Zusammenhang zu bringen war, aber zu seiner eigenen Legendenbildung
 entscheidend beitrug.8 Mit großformatigen Arbeiten, die erst
 viele Jahrzehnte später entstanden, erhielt diese Erzählung 
        seinen
 künstlerisch gestischen Ausdruck, der den griechisch-minoischen
 Mythos von Daidalos und seinem Sohn Ikarus zu einem Leitbild der
 eigenen Lebenswirklichkeit erhob. Damit identifizierte sich Micus
 mit einem für ihn adäquaten Mythos, der ihn als individuelles 
        Leitmotiv
 sein Leben lang begleitete. Durch eine polychrome Mal- und
 Schichttechnik verwandelte der Künstler die Leinwand zu einer Form,
 die das Motiv des geflügelten Ikarus assoziierte. Interessanterweise
 schuf Micus nicht das Bild des aus den Höhen kopfüber ins Meer
 stürzenden Körpers, wie es beispielsweise als Holzschnitt zu 
        einer
 Buchillustration von Andrea Alciati 1536 dargestellt wurde oder das
 Pieter Brueghel dem Älteren zugeschriebene Gemälde Landschaft
 mit dem Sturz des Ikarus zeigt (um 1555/58).9 Es ist auch nicht der
 im Blau des Weltalls unter Sternen schwebende Icare, wie ihn Henri
 Matisse 1943 schuf.10 Micus stellte die Flügel in den Vordergrund,
 als die mit dem Körper verbundenen Flugwerkzeuge, die durch den
 "Übermut" zu Bruch gingen. Als wesentlich zeigt sich hier, 
        dass sich
 Micus nicht außerhalb des Mythos sah, und diesen auch nicht als 
        Illustration
 zu einem wichtigen Ereignis in seinem Leben verwendete.
 Seine Ikarus-Bilder erscheinen als die Transformation der eigenen
 Biografie in einen mythologischen Kontext, der sich noch durch die
 Begegnung mit der archaisch anmutenden Landschaft der Baleareninsel
 Ibiza verstärkte.
 Micus besuchte Ibiza 1966 zum ersten Mal.11 Die Insel ließ ihn ab
 dieser Zeit nicht mehr los, solange, bis er sich 1972 auf ihr niederließ.
 Im Jahr 2000 beschrieb er rückblickend seine Eindrücke: "Vor
 34 Jahren war ich zum ersten Mal auf Ibiza; seit 28 Jahren lebe ich
 hier. Ich liebe das alte Ibiza, das gebaut ist mit den Steinen, die von
 den Feldern gesammelt wurden, um dort etwas anpflanzen zu können,
 um Terrassen zu errichten, damit das Wasser, wenn es regnet,
 nicht davon laufen kann. Mit diesen Steinen wurden Mauern und
 Häuser gebaut."12
 So erlebte Micus auf Ibiza das ursprüngliche, noch intakte Verhältnis
 zwischen Mensch und Natur in seiner Unversehrtheit, das in all
 seinen Erscheinungsformen seiner eigenen Auffassung von Kunst
 und Leben nahestand. Vielleicht fühlte er sich auch an seine Zeit 
        erinnert,
 als er nach Ende des Zweiten Weltkrieges in einer Holzhütte
 am Waldrand von Höxter arbeitete und die durch die Bäume hindurch
 scheinenden Sonnenstrahlen zu malen versuchte. Der biografische
 und künstlerische Dialog mit einer mythologischen Metaebene
 steuerte in seiner Selbstreferenzialität der Einheit von Mensch
 und Natur entgegen. Dabei verlief die Befreiung von künstlerischen
 und gesellschaftlichen Konventionen und Zwängen zielgerichtet auf
 dieses Arkadien zu, das den Künstler immer wieder auf sich selbst
 zurückwies, um fortwährend neu seine eigene Position zu befragen.
 Eine Position, die der Auffassung Paul Cézannes nahestand, der 
        die
 Kunst als eine Harmonie parallel zur Natur bezeichnete. "Nur Dummköpfe
 denken", so Cézanne in dem 1926 in Paris veröffentlichten
 Gespräch mit dem provenzalischen Schriftsteller und Kunstkritiker
 Joachim Gasquet, "dass der Maler immer der Natur unterlegen ist!
 Er ist ihr nebengeordnet. Wenn er nicht eigenwillig eingreift - verstehen
 Sie mich recht. Sein ganzes Wollen muss schweigen."13
 Die Ursprünglichkeit, Unberührtheit und Unversehrtheit dieser 
        Insel
 war der ideale Ort, um den Kunstbetrieb und alle damit zusammenhängenden
 Einflüsse hinter sich zu lassen, was 1972 schon etwas
 bedeuten musste.14 Damit aber fehlte Micus fortan etwas ganz
 Entscheidendes. Seit der documenta 5 gehörte zur Präsenz des
 Kunstwerks nicht nur die kreative Referenz zwischen Künstler und
 Kunstwerk, sondern ebenso der gesellschaftliche Kontext mit dem
 sich daraus exponierenden Rezipienten, dem im weitesten Sinne
 kunstinteressierten Publikum, an das die Präsenz des Kunstwerks
 gerichtet war. Dieses Publikum war in den Rauminstallationen und
 -inszenierungen Buthes ein wichtiger Bestandteil, ohne den seine
 Arbeiten nicht ihre Wirkung erzielt hätten. Für Joseph Beuys, 
        der mit
 einem legendären Beitrag ebenfalls an der documenta 5 teilgenommen
 hatte, wurde dieses Publikum durch seine Idee der Sozialen
 Plastik zentraler Bestandteil, der in der Ausweitung des Kunstwerks
 einen festen und zuweilen aktiven Platz bekam. Ende der 1960erund
 Anfang der 1970er-Jahre war die Entwicklung der Kunst bereits
 so weit, dass der Rezipient zum Teilhaber des Kunstwerks, seiner
 Form und seines Inhaltes geworden war, ob in der freien Natur, im
 urbanen Raum, in der Galerie oder im Museum.
 Selbst 27 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges hatte sich das
 Kunstwerk noch nicht vollständig von tradierten Konventionen befreit.
 Es musste dahin zurückgegeben werden, woher es gekommen
 war, entweder zurück an die Natur, in die Gesellschaft oder in das
 Atelier. Die neue Realität und Präsenz des Kunstwerks im Jahr 
        1972
 manifestierte sich in seiner Ausweitung in den öffentlichen Raum 
        hinein,
 mit einer klaren und eindeutigen Referenz: der Betrachter, der
 Rezipient, der Konsument, das kunstinteressierte Publikum. Klar wurde,
 dass ein künstlerischer Neuanfang nur über den Rezipienten zu
 erreichen war, denn nicht nur Künstler und Bildträger mussten 
        sich
 "entleeren", auch der Betrachter musste seine überkommenen 
        Urteile
 und Konventionen im Sehen, Denken und Fühlen von einem
 "Nullpunkt" her überwinden und durch neue ersetzen. Beuys 
        war
 der radikalste unter den teilnehmenden Künstlern der documenta 5.
 Er entwickelte seinen Kunstbegriff aus der Plastik und sprengte
 deren
 tradierte Grenzen von Form, Material und Inhalt. Seine Auffassung
 von Plastik führte zu einem neuen Kunstbegriff, der die konzeptionelle
 und dialogische Ausweitung in die Gesellschaft vorsah.
 "Denken ist für mich Plastik. Vor allem der Entstehungsprozess 
        interessiert
 mich, da wo der Mensch frei ist 
 wo er selbst Dinge schaffen
 kann. [
] Im Grund ist der Entstehungspunkt für eine Plastik 
        interessanter
 als die Plastik selber."15
 Liest man Micus' Lebenslauf, wie er ihn 1977 für die Hamburger
 Galerie Vera Munro formulierte, wird deutlich, dass er 1948 an die
 Stuttgarter Kunstakademie zu Baumeister gegangen war mit dem
 Ansinnen, "Maler" zu werden. Dieser wollte aber seine Arbeitsmappe
 gar nicht erst anschauen, sondern Micus erzählte später, dass
 Baumeister die "Tastversuche seiner Schüler nicht sehen" 
        wollte.
 "Lass Deine Mappe zu! 
 Meine Aufgabe ist es, Euch zu 
        leeren,
 (mit zwei e)", zitierte Micus Baumeister.16 Letzterer wusste genau, 
        wovon
 er sprach, denn gerade er als ehemals entarteter und verfemter
 Künstler wusste nur zu gut, dass nach 1945 ein Neuanfang gefunden
 werden musste, der nur ausgehend von einer völligen Reduktion
 bildnerischer Mittel möglich sein konnte. Als Grundlage und Wegweiser
 diente sein 1947 erschienenes Buch Das Unbekannte in der
 Kunst. Hiermit veröffentlichte er seine Kunstauffassung des "autonomen
 Kunstwerks", die in ihrer Konsequenz zur "völligen Entleerung
 des Kunstbegriffs von aller Inhaltlichkeit" führen musste.17 
        Micus stellte
 sich diesem Einfluss. Seine Bilder "leerten" sich. Tastend versuchte
 er, den Bildgrund durch Formen, Linien und Farben neu zu ordnen,
 ihm Struktur zu geben. Mit dem Wechsel von der ostwestfälischen
 Idylle der Holzhütte am Waldrand von Höxter in das zerstörte 
        Stuttgart
 vollzog sich bei Micus ein entscheidender Wandel, nicht zuletzt
 ausgelöst durch seinen Lehrer Baumeister. Micus löste sich vom 
        Gegenstand
 und wandte sich abstrakten Formen und Strukturen zu. Im
 Rückblick könnte man fast meinen, dass er die "Malerei 
        verlor". Sein
 Verhältnis zum Bildgrund änderte sich grundlegend, bis er zu 
        einer
 Ordnungsstruktur fand, die auf einen strukturellen Dualismus abzielte,
 für den die Fläche des Bildgrundes als Experimentierfeld diente.
 "Der Umgang mit den elementaren Mitteln der Malerei machte uns
 frei von den fixierten Vorstellungen, die in jedem von uns spukten."18
 So ist die Zeit bei Baumeister durchaus als eine Zeit der Katharsis
 zu verstehen, die den Künstler von überkommenen Vorstellungen
 befreite und zu einer elementaren Reduktion seiner künstlerischen
 Bild- und Formsprache führte. "Die Leerung ließ 
        es zu, neu zu beginnen,
 nach allen Richtungen, ob zu Bild, Bühnenbild, Plakat oder
 was immer. Alles optisch Wahrnehmbare muss sich im Bild organisieren,
 Teil eines geordneten Ganzen werden."19
 Das Stillhalten dauerte immerhin über vier Jahre: "Die langsame
 Verlagerung meiner Bildelemente nach links und rechts zu den Rändern
 hin hatte schließlich die Konsequenz der Teilung meiner Bildfläche
 durch eine Linie in der Mitte. Damit begann die Loslösung von
 meinem Lehrer. Das geschah nach 4 Jahren."20 Dann brach es aus
 Micus heraus: "Ausgehungert von der lang geübten Sparsamkeit 
        mit
 Farben bekam ich 1952 so etwas wie einen Farbrausch. Mit den alten
 Ölfarben von Reinhard Schmidhagen malte ich wochenlang an
 einem Bild, das sehr farbig werden sollte - übrig blieb eine dünne
 schwarze Linie auf grauem Grund und ein kleiner, blauer Keil. Die
 Bilder wurden noch karger. Knapper wusste ich nicht mehr zu formulieren.
 Das war 1954."
 Was hier in kurzen Sätzen von Micus geschildert wurde, macht
 deutlich, mit welcher Konsequenz und Zielstrebigkeit dieser seinen
 Weg zu gehen bereit gewesen war. Durch das Prinzip der Bildteilung
 emanzipierte sich Micus von seinem Lehrer Baumeister und brachte
 das bildnerische Vokabular bis zur Grenze einer fast völligen Reduktion.
 Gleichzeitig griff er auf die ihm von seinem ersten Lehrer, dem
 Kollwitz-Schüler Reinhard Schmidhagen, Anfang 1945 vererbten Farben
 zurück und schuf so 1952 sein erstes wirklich abstraktes Bild.
 So entstanden ab Anfang der 1950er-Jahre die ersten Bilder, bei
 denen sich durch die Andeutung einer Mittellinie die Zweiteilung auf
 der Fläche vollzog. Damit war Micus selbst zu einem "Nullpunkt" 
        gekommen,
 sodass er sich ab Mitte der 1950er-Jahre erst einmal anderen
 Feldern zuwandte: "Die nächsten Jahre geriet ich in einen Kreis
 junger Architekten. Wir schmiedeten Pläne für Häuser, Städte, 
        Wände.
 Geredet wurde über Material und die Verbindung unterschiedlicher
 Materialien. Wir stritten über Le Corbusier, Doecker, Gutbier,
 Gutbrod, Gropius, Frank Lloyd Wright, Mies van der Rohe. Ich baute
 Stühle, töpferte, entwickelte Holzbilder, die durch ihre freien 
        Räume
 die Umgebung mitwirken ließen. Jahre mit Versuchen, die Isolierung
 der bildenden Kunst aufzulösen im Rahmen des großen Spektrums
 der angewandten Künste."21
 Micus experimentierte, er war auf der Suche nach einer eigenen
 Form, eine Form, die sich zunehmend vom Inhalt unabhängig machte.
 Erst Anfang der 1960er-Jahre griff Micus wieder auf die Leinwand
 zurück.22 "Nach kurzer informeller Zeit kehrte die Kontrastkomposition
 immer deutlicher wieder. Mir wurde klar, dass dieses formale
 Gerüst die entscheidende Grundlage für meine weitere Arbeit 
        sein
 würde. In vielen Blättern fügte ich spontane Zeichen an 
        die gleiche
 große, leere Hälfte des Bildes: beide Hälften steigerten 
        sich gegenseitig
 durch den Kontrast zu einer mir nicht bekannten Intensität."23
 Die durch die Bildteilung entstandenen Bildflächen wurden in den
 folgenden Jahren zu Trägern einer ungegenständlichen, meist 
        monochromen
 Strukturenmalerei, die Micus bis zu seinem Tod als Gestaltungs-
 und Ordnungsprinzip beibehielt. Kontinuierlich aber blieb
 spürbar, dass Micus Maler war, auch wenn die Einflüsse der Tischlerei
 seines Vaters immer wieder durchbrachen, indem er einerseits
 mit unterschiedlichen Materialien experimentierte und andererseits
 neue bildnerische Mittel und Bildkonzepte ausprobierte.
 Zeigte sich die Zweiteilung der Bildkomposition bisher noch stets
 auf der Grundlage eines einheitlichen Bildträgers, so begann Micus
 ab Anfang der 1960er-Jahre mit der konsequenten Weiterentwicklung
 seines Bildkonzeptes. Die bisher nur auf der Fläche vollzogene
 Bildteilung erreichte nun den Bildträger selbst, was die physische
 Teilung der Leinwand zur Folge hatte. Diese erweiterte die Referenzialität
 des Kunstwerks qualitativ, weil dieses auf eine Vielzahl von
 Formen, Strukturen, Ansprachen und Materialien zurückgreifen und
 der Künstler einem bestimmten, bereits erprobten Prinzip folgen
 konnte. Der Dualismus der Bildteilung, die Gegensätzlichkeit bildnerischer
 Mittel und Materialien, die Micus zu einer hohen Komplexität
 zu verflechten wusste, wurden erst durch das Kunstwerk selbst zur
 Synthese gebracht.
 Die notwendigen Interventionen des Künstlers, das bewusste "Dazwischengehen
 ", das "Eingreifen" wie Cézanne es ausdrückte24,
 zerlegten den traditionellen Bildträger in zwei voneinander unabhängige
 Leinwandhälften und damit in Polaritäten und Gegensätze,
 die den kreativen Prozess nunmehr maßgeblich beeinflussten. Doch
 eine Synthese konnte sich nur ergeben, wenn sich die zuvor ge-
 schiedenen Hälften wieder vereinigten. So entstanden ab 1962 die
 ersten sogenannten "Coudragen" (französisch "coudre": 
        nähen),
 durch eine Mittelnaht zusammengenähte, ehemals getrennte Leinwände.
 Mit diesem Verfahren erweiterten sich Gestaltungsmöglichkeiten
 und Formenrepertoire entscheidend. Denn nicht nur gegensätzliche
 Leinwandhälften fanden zu einer Synthese, sondern auch
 Oberflächen bekamen durch das Verfahren der "Coudrage" 
        neue
 Strukturen.
 Micus widerstand der Versuchung, das Bild in seine Einzelteile zu
 zerlegen und als Objekt im dreidimensionalen Raum zu inszenieren,
 so wie es sein Vetter Michael Buthe gemacht hatte. Den Akt
 der Trennung hatte er vollzogen, der nunmehr durch die Mittelnaht
 sichtbar bleiben würde. 1962 hatte Micus die Autonomie und Unversehrtheit
 des Staffeleibildes in Frage gestellt, hielt letztendlich
 aber an ihm fest. Es ist als eines der entscheidenden Merkmale in
 seinem Werk auszumachen, dass er trotz unterschiedlichster Techniken,
 Materialien, Strukturen und Formen den Bild- und Malcharakter
 des Staffeleibildes nicht aufgab. Konzeptionell sah Micus vor,
 dass eine ruhige linke Bildhälfte den bewegten, aktiven rechten
 Seiten gegenüberstehen sollte. Dieses dadurch erreichte Konzept
 einer Synthese als "konfrontative Einheit" formaler Gegensätze, 
        in
 dem unterschiedliche Bildhälften zusammengenäht wurden, beschrieb
 Micus 1965 folgendermaßen: "Diese Bildhalbierung führt
 von der Dekomposition zur Kontrastkomposition: Leerfläche contra
 bewegte, bemalte, mit Skripturelementen überschattete Fläche.
 Position (Malerei oder Leerfläche) gegen Negation (Leerfläche 
        oder
 Malerei). Kein Blanchismus, obwohl Weiß auf den Leerflächen 
        dominiert,
 weil der Kontrast des bearbeiteten Positivs dem negativen
 Teil des Bildes entgegensteht. Still und laut - tot und bewegt. Gegensätze
 steigern sich. Kombinationen, die das Stille stiller machen
 und das laute lauter, das Schwarze schwärzer - das Weiß weißer.
 Selbst gegenüberstellen weißer Bildflächen bleibt Konfrontation.
 Coudrage: Zusammenfügen von absoluten Flächen puristischer
 Ordnung mit bewegten Linien, Schattierungen, Floskeln, Stenogrammen.
 Coudrage = Synthese."25 So scheint auch hier die mythologische
 Metaebene wieder auf. Micus bedient sich des "Fadens
 der Ariadne", um durch das Zusammennähen der Bildhälften 
        die
 entstandenen Polaritäten wieder zu einer Einheit zusammenzuführen.
 Tatsächlich wurden die Coudragen von seiner Frau Ingrid gefertigt,
 die auch den Namen erfand, und es ist nicht ganz eindeutig,
 ob die Idee zu dem Verfahren von Micus selbst oder von seiner
 Frau stammte.26
 Das oben beschriebene Prinzip der "Coudrage" veröffentlichte 
        Micus
 erstmalig in der 1965 erschienenen Programmschrift der Künstlergruppe
 SYN , der er seit ihrer Gründung 1965 bis 1970, neben Klaus-
 Jürgen Fischer, Erwin Bechtold, Bernd Berner und Rolf-Gunter
 Dienst, angehörte.27 Durch seine Mitgliedschaft demonstrierte Micus
 auch nach außen sein Bekenntnis zu einer abstrakten, ungegenständlichen
 Kunstsprache. Die Absichten von SYN wurden in
 einem 1965 von Klaus-Jürgen Fischer veröffentlichten Aufsatz 
        "Zur
 Idee einer komplexen Malerei und Plastik" offengelegt.28 Der Entwurf
 zu einer "komplexen Malerei" war in seinem Kern ein klassisches
 Anliegen. Die Künstler der Gruppe SYN wiesen auf die Notwendigkeit
 von "Teilheiten" und "relativen Ganzheiten" hin. In 
        Abgrenzung
 zum Konstruktivismus vertrat "die komplexe Malerei dagegen einen
 Synthetismus, welcher die Pole des Konstruktiven und Sensitiven
 einschmelzt". Eine solche Komplexität ist bemüht, sich 
        von den kontradiktorischen
 Widersprüchen der unterschiedlichen Kunstrichtungen
 wie von normativen Verhärtungen fernzuhalten und nähert sich
 einem klassischen Gleichgewicht der Kräfte. Dabei scheint unmissverständlich
 dasjenige auf, was Wilhelm Worringer in seiner 1907
 veröffentlichten Dissertationsschrift Abstraktion und Einfühlung 
        als
 "Denksinnlichkeit" beschrieb.30
 Für die Künstlergruppe SYN , die 1965 ihr zwölf Punkte 
        umfassendes
 Programm veröffentlicht hatte, war die "informelle Malerei" 
        eine
 wichtige Voraussetzung. Der theoretische Kopf der Gruppe, Klaus-
 Jürgen Fischer, formulierte die Funktion des Kunstwerks als eine
 "das Bildmaterial zugleich objektivierende und transzendierende
 Gestaltung".31 Der Künstler "konzentriert sich auf das 
        Sprachvermögen
 des Bildes selbst und sucht einfache, aber umfassende visuelle
 Formen 
 Indem ich abstrakt male, lege ich keinen Wert darauf, meine
 wechselnden Umwelteindrücke in Bilder zu transponieren 
 Ich
 achte beim Malen also nicht auf die Darstellung einer Realität außerhalb
 des Bildes, sondern auf die Herstellung einer zweiten Realität,
 die des Bildes selbst".32
 Die Frage nach der Referenz von Bildern - also die Frage, worauf
 sie verweisen, ob sie auf etwas "Reales" verweisen, wie sich
 ihr Bezug zur Wirklichkeit darstellt, was sie also zeigen oder ob sie
 auf eine Metaebene verweisen, die sich als zweite Wirklichkeit behauptet
 - lässt sich durch das Werk von Micus nicht immer eindeutig
 beantworten. Im Kontext der Entwicklung der Kunst der 1950er-,
 1960er- und 1970er-Jahre durchlief das bildnerische Schaffen Micus'
 unterschiedliche Stufen der Transformation, die ich folgendermaßen
 bezeichnen möchte:
 1948-1952/53- "Entleerung" der Fläche
 - Trennung von Gegenstand und Farbe
 1952
 - erstes abstraktes Bild
 - Prinzip der Bildteilung auf der Fläche
 - Form wird zum Inhalt
 - Farbe wird monochrome Fläche
 1954
 - Maximale Reduktion bildnerischer Mittel
 1955-1960
 - Unterbrechung der Malerei
 - Experimentieren mit Materialien
 1962
 - Physische Teilung des Bildträgers (Leinwand)
 - "Synthese" durch die Erfindung der "Coudrage"
 - Weiterentwicklung Konzept der "Kontrastkomposition"
 Auf Ibiza konnte sich Micus "der Darstellung einer Realität 
        außerhalb
 des Bildes" allerdings immer weniger entziehen. Obwohl er das Prinzip
 der "Kontrastkomposition" beibehielt, änderte sich erneut 
        sein
 Verhältnis zum Bild. Micus nahm eine neue Perspektive ein, die die
 geteilte Bildfläche zunehmend in einen "Assoziationsraum" 
        wechselnder
 Eindrücke verwandelte, wie es vor allem seine Arbeiten aus
 den späten 1980er- und 1990er-Jahren zeigten. Dabei ging es ihm
 nicht um eine bloße Darstellung einer außerhalb des Bildes 
        liegenden
 Erscheinung, sondern um ihre Transformation zu einer neuen Realität
 bildnerisch reiner Beziehungen, ganz im Sinne Paul Klees, der
 dies folgendermaßen formulierte: "Als Maler abstrakt sein, 
        heißt nicht
 etwa Abstrahieren von natürlichen gegenständlichen Vergleichsmöglichkeiten,
 sondern beruht, von diesen Vergleichsmöglichkeiten unabhängig,
 auf dem Herauslösen bildnerisch reiner Beziehungen."33
 Doch nichts war von Beständigkeit, der einmal gefundene Weg
 wurde schnell wieder verlassen.
 "Meine Bilder, meine Absichten sind wie alle Absichten mit Bildern
 durch Worte nicht zu umschreiben. Beschreibe Linien, Nuancen von
 Weiß 
 Tastend entstehen sie und kein Ergebnis ist wie der 
        erste
 Gedanke. Wer die erste Seite schreibt, weiß nicht die letzte. Wer
 den ersten Schritt tut kennt nicht den letzten. Ein Strich bedingt den
 nächsten und begibt sich in Abhängigkeit bis zum Ende, zum organischen
 Gebilde, das keine Fragen mehr zulässt.
 Ich habe die Fläche, den begrenzten Raum, darin die leere Hälfte:
 den Halt, das Intakte, unberührt, bereit Gegenüber zu sein der 
        Heiterkeit,
 der Trauer, den Ängsten, dem, was ich nicht buchstabieren
 kann. Ich fülle das abstrakte Feld, ohne Absicht, wie mich die Jahre
 gefüllt haben. Unsicherheit kommt, wo die Absicht kommt. Da sein,
 ohne es zu wissen, selbstverständlich wie Regen, Wasser, das fließt.
 Den Widerstand spüren, Wellen, die brechen am Strand, Wind, der
 einen Halm bewegt. Danach: das war ich? Und morgen? Frei sein ist,
 das Erreichte zerstören. Das Erreichte festhalten, wird mich zerstören.
 So reihen sich die Bilder."34
 Stephan Nikolaus Barthelmess
 1 Micus, Eduard: "Zeit der Purzelbäume", 
        in: Eduard Micus, Ausst.-Kat. Galerie VeraMunro, Hamburg 1977, o. S. - Micus, Ausst.-Kat. Kunsthalle Dominikanerkirche 
        Osnabrück
 u. a. O., Köln 1986, S. 154. 2 Zur Kulturgeschichte im 20. Jahrhundert 
        vgl. Faulstich,
 Werner (Hrsg.): Die Kultur der Fünfziger Jahre, München/Paderborn 
        2002; ders.: Die
 Kultur der 60er Jahre, München / Paderborn 2003; ders.: Die Kultur 
        der 70er Jahre,
 München / Paderborn 2004. - Micus hat in eigenen Texten immer wieder 
        auf einzelne
 Künstler und Entwicklungen dieser Dekaden Bezug genommen und sich 
        meist - ob Pop
 Art, Concept Art, Minimal Art usw. - kritisch darüber geäußert. 
        Vgl. Ausst.-Kat. Hamburg
 1977 (wie Anm. 1). 3 documenta 5. Befragung der Realität - Bildwelten 
        heute, Kassel,
 30. 6.-8. 10. 1972. 4 Cladders, Johannes: "Die Realität von 
        Kunst als Thema der Kunst",
 in: documenta 5, Ausst.-Kat. Neue Galerie Obergeschoss, Schöne Aussicht, 
        Kassel 1972,
 Sektion 16, S. 16. 1-16. 5. 5 Vgl. ebd., Sektion 16, S. 16.171-16.172. 
        6 Ovidius, Naso
 Publius [Ovid]: Metamorphosen, in dt. Hexameter übertr. und mit dem 
        Text hrsg. von
 Erich Rösch, München 1952, S. 285/286. 7 Eduard Micus, in: Micus 
        1925-2000. Zum
 75. Geburtstag, hrsg. von Eduard Micus, Ausst.-Kat. Stiftung Museum Schloss 
        Moyland
 (24. 03.-09. 06. 2002), Bedburg-Hau 2000, S. 15. 8 Vgl. zur Jugend von 
        Micus Buekenhout,
 Monika: Bildeinheit - Bildteilung. Form und Konzeption im Werk von Eduard 
        Micus,
 unveröffentl. Magisterarb. Hamburg 1992, S. 4-8. - Zur Legendenbildung 
        des Künstlers
 vgl. Kris, Ernst und Otto Kurz: Die Legende vom Künstler. Ein geschichtlicher 
        Versuch,
 Neuausgabe, Frankfurt am Main 3. Aufl. 1995. 9 Andrea Alciati, Buchillustration 
        zu
 Ikarus bei seinem Sturz in das Meer, Holzstich, Emblematum liber. 1536, 
        The Newberry
 Library Chicago, Case W 1025.0165. - Pieter Brueghel d. Ä., Landschaft 
        mit dem Sturz
 des Ikarus, um 1555 / 58, Königliches Museum Brüssel. 10 Henri 
        Matisse, Icare, Blatt
 VIII aus Jazz, 1943. 11 Wahrscheinlich erfolgte dies durch die Vermittlung 
        von Erwin
 Bechtold und Rolf-Gunter Dienst. Bechtold lebte seit 1958 auf Ibiza und 
        war auch Mitglied
 in der Künstlergruppe Ibiza Grupo 59 um den seinerzeit auf Ibiza 
        lebenden Architekten
 Erwin Broner. - Vgl. Gespräch des Autors mit Rolf-Gunter Dienst am 
        8. 11. 2012 in Ber -
 lin. 12 Eduard Micus, in: Ausst.-Kat. Bedburg-Hau 2002 (wie Anm. 7), S. 
        42. 13 Cézanne,
 Paul und Joachim Gasquet: Über die Kunst. Gespräche mit Gasquet, 
        hrsg. von
 Walter Hess, Mittenwald 1980, S. 12/13. 14 Micus hat sich mehrmals dazu 
        geäußert,
 was die Übersiedlung nach Ibiza und der damit verbundene Rückzug 
        aus der kunstund
 kulturpolitischen Debatte für ihn bedeutete. - Vgl. Ausst.-Kat. Hamburg 
        1977 (wie
 Anm. 1). 15 Beuys, Joseph, cit. Cladders, Johannes: "Die Realität 
        von Kunst als Thema
 der Kunst", in: documenta 5, Ausst.-Kat. Neue Galerie Obergeschoss, 
        Schöne Aussicht,
 Kassel 1972, Sektion 16, S. 16. 4-16. 5. 16 Eduard Micus, in: Ausst.-Kat. 
        Hamburg 1977
 (wie Anm. 1), o. S. - Ders. in: Ausst.-Kat. Bedburg-Hau 2002, S. 22. 17 
        Vgl. Hirner, René:
 "Einführung in Willi Baumeisters Kunsttheorie", in: Baumeister, 
        Willi: Das Unbekannte in
 der Kunst, Köln 1988, S. 237-239. 18 Eduard Micus, in: Ausst.-Kat. 
        Hamburg 1977 (wie
 Anm. 1), o. S. 19 Ebd. 20 Ebd. 21 Ebd. 22 Wahrscheinlich reagierte er 
        maßgeblich
 auf Impulse von Klaus-Jürgen Fischer, vgl. Gespräch des Autors 
        mit Rolf-Gunter Dienst
 am 8. 11. 2012 in Berlin. 23 Ebd. 24 Siehe Anm. 11. 25 Micus, Eduard: 
        "Coudrage",
 in: SYN Internationale Beiträge zur neuen Kunst, Heft 1, Baden-Baden 
        1965, S. 74-
 79. 26 Siehe Anm. 11. 27 Siehe Anm. 22. 28 Fischer, Klaus-Jürgen: 
        "Zur Idee einer
 komplexen Malerei und Plastik", in: SYN Internationale Beiträge 
        zur neuen Kunst (wie
 Anm. 25), S. 37-44. 29 Siehe Hespe, Rainer: "Aspekte des Klassischen 
        in der gegenwärtigen
 Kunst", in: SYN Internationale Beiträge zur neuen Kunst, Heft 
        3, Baden-Baden
 1967, S. 39-42. 30 Vgl. Worringer, Wilhelm: Abstraktion und Einfühlung. 
        Ein Beitrag zur
 Stilpsychologie, hrsg. von Helga Grebing, mit einer Einf. von Claudia 
        
hlschläger, München
 2007. 31 Siehe Anm. 25. 32 Ebd. 33 Klee, Paul: Form- und Gestaltungslehre,
 Bd. 1, Das Bildnerische Denken, Basel 4. Aufl. 1981, S. 72. 34 Siehe Anm. 
        1.
 
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